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In der Corona-Krise ging ihr ein Licht auf: Wenn Duft-Stoffe zum Problem werden

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Ist den künstlichen Duftstoffen auf der Spur: Daniela Arbter-Öttl mit ihren Buch, das im Eigenverlag erschienen ist. Man hat in der Pandemie niemanden         getroffen, es ging mir deutlich besser. Daniela Arbter-Öttl
Ist den künstlichen Duftstoffen auf der Spur: Daniela Arbter-Öttl mit ihren Buch, das im Eigenverlag erschienen ist. © privat

Kopfschmerzen, schwere Erschöpfung, Juckreiz: Jahrelang leidet Daniela Arbter-Öttl unter rätselhaften Symptomen. Dann kam Corona – und der Mammendorferin ging ein Licht auf.

Mammendorf – Sie ist auf künstliche Duftstoffe allergisch. Darüber hat sie nun ein Buch geschrieben – mit dem sie aufklären und ein Bewusstsein für dieses Leiden schaffen will.

469 Seiten ist das Buch „Die Duftrevolution“ dick. Stolz hält es Daniela Arbter-Öttl in die Kamera. Schließlich hat sie zwei Jahre intensiv daran gearbeitet, wie sie erzählt. Es basiert auf ihren eigenen Erfahrungen und denen anderer Betroffener: Alle haben eine Allergie gegen künstliche Duftstoffe – in mehr oder weniger starker Ausprägung. Wissenschaftliche Studien zu dem Thema gibt es kaum. „Die Ärzte wissen darüber sehr wenig“, sagt die 55-Jährige. Auch sie sei zu zig Ärzten gerannt – helfen konnte ihr keiner.

Aus der Not heraus

Die Entscheidung, ein Buch über ihre Allergie zu schreiben, sei „aus der eigenen Not heraus“ entstanden. Zudem habe sie mitbekommen – über Selbsthilfe- und Facebookgruppen –, dass sehr viele Menschen unter einer solchen Allergie leiden. „Teilweise sind die Menschen sogar bettlägerig“, erzählt die Mammendorferin. Andere klagen unter Atemnot, Juckreiz, Erschöpfung und viele andere Symptomen, ähnlich denen des Fatigue-Syndroms – und zwar immer dann, wenn sie mit künstlichen Duftstoffen Kontakt hatten. „Da reicht es, wenn einer, der an einem vorbei geht, ein Deo drauf hat“, berichtet Daniela Arbter-Öttl. „Deshalb gehe ich nicht unter Menschen, soweit sich das vermeiden lässt.“

Schon früh hat die Mammendorferin bemerkt, dass bei ihr irgendetwas anders ist. „Ich musste mich in der Schule umsetzen, als meine Freundin ein neues Haarspray benutzte. Oder ich musste auch immer aus der S-Bahn raus, weil es mir plötzlich schlecht ging. Zudem war ich sehr oft erkältet“, erzählt sie. Und auch wenn Besuch da war, ging es ihr hinterher oft nicht gut. Einen Reim darauf machen, konnte sie sich aber nicht.

Kontaktlosigkeit

Dazu brauchte es erst die Pandemie. „Man hat niemand getroffen, es ging mir deutlich besser.“ Da wurde ihr klar: Es müssen die Duftstoffe sein, die all das bei ihr auflösen. Seitdem lebt sie weitgehend duftstofffrei, arbeitet als Lektorin und Korrektorin ausschließlich im Homeoffice und meidet Kontakte. Anders könne sie sich nicht schützen.

„Der Duft geht einfach über“, erklärt die 55-Jährige. Denn die Duftstoffe sollen ja gerochen werden. Deshalb strömen sie immer von der Quelle weg. Die Moleküle gelangen dann über die Atmung auf die Schleimhäute und in den Körper.

„Und das kann genauso Allergien auslösen, wie der Hautkontakt“, so Daniela Arbter-Öttl. Im Gegensatz zur Duftstoff-Kontakt-Allergie sei über die luftgetragene Duftstoff-Allergie aber kaum etwas bekannt. Das möchte die Mammendorferin mit ihrem Buch, das im Eigenverlag erschienen ist, nun ändern.

Das Buch: „Die Duftrevolution. Unerklärliche Symptome – Künstlichen Duftstoffen auf der Spur“ kostet 30 Euro und ist erhältlich auf amazon.de.

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