
Bestens gekühlt. Splitgeräte mit einem Innenteil (siehe Foto) und einem Außenteil sind am effizientesten. © mbbirdy
Klimaanlagen spenden angenehme Kühle an heißen Tagen – aber was muss zum Beispiel bei der Installation beachtet werden? Antworten auf heiß diskutierte Fragen.
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Testergebnisse für 34 KlimageräteAlle Fragen im Überblick
Das richtige Klimagerät finden
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Welche Art von Klimaanlage ist für den privaten Einsatz zu empfehlen?
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Zur Auswahl stehen Splitgeräte, die aus einem Außen- und einem Innenteil bestehen (Kühlteil im Zimmer und Kompressor draußen) sowie mobile Monoblockgeräte mit einem Abluftschlauch. Im Test 5/23 haben wir zudem ein Monoblock-Wandgerät mit zwei Kanälen geprüft, im Test 6/25 ein Mobiles Splitgerät, dass die Vorteile von Splitgeräten und Monoblöcken vereinen soll (nach Login sichtbar).
Wichtige Kaufkriterien sind Kühlleistung, Stromverbrauch, Komfort, Lautstärke und einfaches Bedienen. Energieeffizienz, Stromkosten und das Geräusch während des Betriebs sind sehr unterschiedlich. Detaillierte Testergebnisse finden Sie nach dem Login in unserer Datenbank Klimaanlagen.
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Wie viel Kühlleistung ist für ein 25 Quadratmeter großes Zimmer nötig?
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Das lässt sich pauschal nicht sagen. Entscheidend ist, wie stark die Sonneneinstrahlung, wie hoch die Zimmerdecke und wie gut der Raum gedämmt ist, ob sich Rollläden vor den Fenstern befinden oder ob Sonnenschutzfolien auf den Fensterscheiben kleben.
Vor einer Investition sollten Sie sich den Kühlbedarf vom Fachmann berechnen lassen. Die Anbieter haben unterschiedlich leistungsstarke Geräte im Sortiment. Grobe Faustformel: Raumvolumen mal 30 ist gleich benötigte Kühlleistung in Watt.
In unseren Berechnungen würde für einen 25 Quadratmeter großen und 2,60 Meter hohen südlich orientierten Raum eine 2,5 kW-Anlage genügen.
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Was ist der Unterschied zwischen Single-Split und Multi-Split?
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Single-Split-Anlagen haben ein Außen- und ein Innenteil. Bei Multi-Split-Anlagen gibt es ebenfalls ein Außenteil (mit dem Kompressor), aber mehrere Innenteile. Dies ermöglicht die Kühlung mehrerer Zimmer oder größerer Räume.
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Wie umweltschädlich sind die Kältemittel?
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Viele Klimakisten kühlen und heizen noch immer mit R32. Falls das Kältemittel in die Atmosphäre gelangt, schadet es der Umwelt 675 Mal mehr als CO2. Es gibt aber bereits vereinzelt Geräte, die mit Propan (R290) kühlen, das „nur“ dreimal so schädlich wie CO2 ist.
Klimagerät montieren
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Was ist bei der Montage eines Splitgerätes zu beachten?
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Nur Kälteklimafachbetriebe dürfen Splitgeräte installieren und deinstallieren − anderenfalls erlischt die Gewährleistung für die Geräte. Bei der Installation durchbohren die Fachleute Außenwände und verlegen elektrische Leitungen. Wer ein Mehrfamilienhaus bewohnt, muss vor der Installation die Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einholen. Die Installationskosten von mehreren Hundert Euro variieren je nach Aufwand.
Auch der Denkmalschutz kann den Traum vom Klimagerät zerstören. Die Kältemittelleitung zwischen Außen- und Innenteil sollte möglichst kurz sein. Falls Sie einen Anbringungsort ohne Hitzestau und vielleicht sogar ohne pralle Sonnenbestrahlung finden, verbessern Sie den Wirkungsgrad der Anlage und profitieren dauerhaft von etwas geringeren Stromkosten.
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Muss der Kompressor unbedingt an der Fassade hängen oder kann ich ihn auch auf den Balkon stellen?
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Wenn Ihr Balkon genügend groß ist, können Sie das Außenteil mit dem Kompressor dort aufstellen. Das ist einfacher und billiger als die Montage an der Fassade. Aber: Beachten Sie, dass Kompressor und Ventilator unangenehme Geräusche verursachen. Wählen Sie dafür also möglichst einen Ort, an dem sowohl Sie als auch die Nachbarn wenig vom Lärm gestört werden. Im Klimageräte-Test bewertet die Stiftung Warentest auch die Lautstärke der jeweiligen Geräte.
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Wie dick sind die Schläuche der mobilen Klimageräte?
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Die Modelle haben Außendurchmesser von rund 15 Zentimetern.
Klimagerät bedienen
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Kann ich mobile Geräte von einem Raum in den anderen bewegen?
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Im Prinzip ja. Sie benötigen an jedem Aufstellort ein geeignetes Fenster, durch das der Schlauch die Abluft herausblasen kann. Ein Sonderfall ist das Mobile Splitgerät Midea Portasplit (nach Login sichtbar). Es lässt sich theoretisch von Fenster zu Fenster rollen. Der Verbindungsschlauch ist aber fix, das Fenster oder die Balkontür muss sich also komplett öffnen lassen.
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Kann man den Abluftschlauch eines Monoblocks durch einen Ausschnitt im Fensterglas führen?
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Die Lösung bietet den Vorteil, dass die Einbruchsgefahr durch geöffnete Fenster wegfällt und dass das Eindringen der warmen Luft durch das geöffnete Fenster hier verhindert wird. Alternativ ist es auch möglich, den Fensterspalt zum Beispiel mit Schaumstoffkeilen zu verstopfen. Das grundlegende Problem bleibt allerdings bestehen: Die Gesetze der Physik erzwingen, dass ein Druckausgleich stattfinden muss. Durch Fugen und Ritzen an anderer Stelle wird zwangsläufig Luft von außen ins Haus dringen.
Falls die feuchtwarme Luft von draußen über zugige Kellerfenster und kalte Kellerräume angesaugt wird, könnten dort in der Folge sogar Kondensation und Schimmelprobleme auftreten. Beachten Sie auch mögliche Probleme bei Isolierglasfenstern.
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Lohnt es sich, mit einer Klimaanlage zu heizen?
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Seit der Gaskrise untersuchen wir, wie sich Gas beim Heizen klimaverträglich ersetzen lässt (siehe unser Special Elektrisch heizen). Klimageräte sind Luft-Luft-Wärmepumpen, wie alle Wärmepumpen können sie auch heizen. Seit dem Klimageräte-Test 6/24 testen wir die Heizfunktion. Wir simulierten Außentemperaturen zwischen -15 und +12 Grad Celsius, um den Verlauf der Heizperiode abzubilden.
Als Ergänzung in einzelnen Räumen können Klimageräte durchaus sinnvoll sein. Laut unserer Berechnung ist das Heizen mit Klimaanlage immer günstiger als Heizen mit Gas. Billiger als mit Wärmepumpe wird es aber nicht.
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Können Klimageräte auch entfeuchten?
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Um Schimmelbildung zu vermeiden und das Raumklima behaglich zu halten, sollte die Raumfeuchte nicht über 65 Prozent liegen. Die Geräte aus den Tests 2025 und 2024 können auch entfeuchten. Die Entfeuchtungsfunktion der Geräte ist aber nur eingeschränkt nutzbar: Bauartbedingt kühlen die Klimageräte, während sie der Luft Feuchte entziehen – anders als konventionelle Entfeuchter.
Mit dem Klimagerät sparen
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Beeinflusst der Aufstellort den Stromverbrauch?
Ja. Hängen Sie daher das Innengerät möglichst hoch auf. Das Außengerät nicht direkter Sonneneinstrahlung aussetzen, gegen die das Gerät anarbeiten müsste. Bremsen Sie den Temperaturanstieg schon im Vorfeld. Dabei helfen etwa Jalousien oder Sonnenschutzfolien. Draußen halten Sonnensegel, Schirme und Bäume Hitze ab. Begrünte Fassaden und gute Dämmung schützen ebenso. Mehr Informationen finden Sie in unserem Hitzeschutz-Special.
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Sollte die Klimaanlage auch nachts laufen?
Vor allem nachts kann die Klimaanlage ausgeschaltet bleiben − das spart Energie. Nutzen Sie kühle Luft von außen. Lassen Sie etwa nachts die Fenster geöffnet und lüften Sie abends und am frühen Morgen die Räume gründlich durch. Auch tagsüber sollte die Differenz zur Außentemperatur nicht allzu groß sein, das kann den Kreislauf belasten. Bewährt hat sich ein Temperaturunterschied von rund 6 Grad Celsius.
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Kann ich die Klimageräte mit Solarstrom betreiben?
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Die Kombination ist möglich. Die Anlagen laufen vor allem dann, wenn viel Sonne scheint. Ein hoher Eigenverbrauchsanteil bei selbst erzeugtem Solarstrom rechnet sich. Auch Balkonkraftwerke können so sparen helfen. PV-Module erzeugen Gleichstrom, die getesteten Klimageräte laufen dagegen mit Wechselstrom. Da übliche PV-Anlagen aber ohnehin einen Wechselrichter haben, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, ist dies kein Problem.
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Welche Rolle spielen Wartung und Pflege?
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Reinigen und warten Sie die Geräte nach Anleitung. Fachleute überprüfen etwa Dichtheit, Funktion, Kältemittel. Einige Fachbetriebe bieten Wartungsverträge an. Regelmäßig Staubfilter reinigen.
Alternativen zum Klimagerät
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Was bringt eine Sonnenschutzfolie?
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Vor allem auf Dachfenstern können diese Folien die Sonneneinstrahlung deutlich mindern. Die Folien lassen sich relativ einfach nachrüsten. Sie bestehen aus mehreren Schichten, die zum Teil hauchdünn mit Metall bedampft sind. Eine Modellrechnung für einen 20 Quadratmeter großen Raum mit schrägen Dachflächenfenstern zeigt, dass sich die Temperatur so von 39 auf 31 Grad Celsius reduzieren lässt. Der Sonnenschutzfolien-Test zeigt allerdings auch deren Schattenseiten.
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Wie wirksam sind Rollläden oder Außenjalousien?
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Mit Rollläden oder Jalousien lässt sich die Hitzequelle weitgehend oder sogar komplett ausschalten. Vor den Fenstern können Markisen helfen. Auch Bepflanzung auf der Südseite kann die Zimmertemperatur senken und ist gleichzeitig noch schön anzusehen. Weitere Tipps, wie Sie sich vor Hitze schützen, finden Sie in unserem Hitzeschutz-Special.
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Was kann ich als Mieter tun?
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Leider wenig. Innenjalousien, die mit Alu beschichtet sind, lassen sich auch ohne Bohren am Fenster anbringen. Ebenso Mückennetze, die beim nächtlichen Lüften helfen. Aber für bessere Fensterverglasung, wirksame Wärmedämmung oder neue Außenrollläden ist der Vermieter zuständig. Vielleicht können Sie ihn davon überzeugen, dass eine derartige Investition den Wert der Immobilie steigert.
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Was ist beim Neubau zu beachten, damit eine Klimaanlage nicht erforderlich ist?
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Klimageräte sind manchmal Notlösungen, um Planungsfehler von Bauherren und Architekten auszubügeln. Wichtigster Tipp: An heißen Sommertagen sollte möglichst wenig Sonne direkt durch die Fenster ins Haus strahlen können. Dabei hilft zum Beispiel ein Schatten spendender, weiter Dachüberstand.
Im Dachgeschoss schützen Gauben mit Vordach deutlich besser vor Überhitzung als schräge Dachflächenfenster. Eine gute Wärmedämmung, insbesondere auch im Dachbereich, beugt ebenfalls sehr effizient vor. Siehe dazu unser Special zum Thema Wärmedämmung.
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Testergebnisse für 34 Klimageräte-
- Wirds im Haus zu heiß, helfen Ventilatoren, Klimageräte, Jalousien oder Sonnenschutzfolien. Wer aber nachhaltig für Hitzeschutz sorgen will, muss ans Gebäude.
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- Emissionsfrei heizen können sie alle. Unterschiede zeigen die Wärmepumpen im Test der Stiftung Warentest vor allem in der Energieeffizienz und im Stromverbrauch.
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- Egal, was das Thermometer im Büro anzeigt: Hitzefrei gibt es für Angestellte nicht. Ab bestimmten Temperaturen muss der Arbeitgeber aber für Abkühlung sorgen.
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Sie merken an, dass Propan R290 ja brennbar ist.
R32, Difluormethan, ist ebenfalls hochentzündlich.
Hier ist Propan also nicht gefährlicher, es entstehen - zumindest im Vergleich zu R32-Anlagen - also KEINE "besonderen" Sicherheitsanforderungen, allenfalls "gleich hohe" oder "übliche".
Das 3,5kW-Midea-Gerät hat im Punkt
Energieeffizienz im Kühl-/Heizbetrieb
nur "befried./befried.",
aber zugleich niedrige Stromkosten fürs Heizen sowie
die NIEDRIGSTEN Stromkosten (bei 3,5kW) fürs Kühlen?
Wie zum Teufel kann denn das sein?
Und bei "Klimabelastung durch Stromverbrauch" als EINZIGE ein "befr." als Note, obwohl sie WENIGER Strom verbraucht als die anderen?!?
Äh, Leute, da stimmt was nicht in der Tabelle.
@goetzk: Gerne nehmen wir Ihre Anregung auf, auch Klimageräte mit dem Kältemittel R290 zu testen. Viele Klimageräte kühlen und heizen noch immer mit R32. Es gibt aber bereits vereinzelt Geräte, die mit Propan (R290) kühlen, das „nur“ dreimal so schädlich wie CO2 ist. Allerdings ist Propan brennbar (Sicherheitsklasse A3), was besondere Sicherheitsanforderungen bei Installation und Wartung mit sich bringt.
Hallo!
Weshalb werden keine Geräte mit R290 getestet? Es befinden sich mehrere auf dem Markt. Z.B. von Kältebringer etc.
Da Propan günstigere Umwelteigenschaften mitbringt und Camper und andere Bürger das Camping-Gas in 5+x kg-Kartuschen lagen, sollten 300 g je Anlage kein größeres Problem darstellen.
Zufällig benötigt man auch keinen Kältemittelschein, um damit zu hantieren. Wäre doch eine win-win-win Situation?
Man benötigt keinen Installateur, die werden also von zu vielen Aufträgen entlastet, es könnten sich viel mehr Menschen mit geringerem Einkommen den Einbau leisten und die Umwelt wird von Kältemitteln mit ungünstigerem Impact und alten Heizmethoden entlastet.
Langsam kommen die Test der Klimaanlagen, besonders auch der Heizfunktion in die Richtung wie ich es von Anfang an erwartet habe.