Faktenpapier 2022 zu Extremwetter in Deutschland

Was wir 2022 über das Extremwetter in Deutschland wissen

Im Zusammenhang mit dem Extremwetterkongress 2022 wurde das Faktenpapier "Was wir 2022 über das Extremwetter in Deutschland wissen" erstellt und fasst den aktuellen Kenntnisstand zu Extremwetterereignissen in Deutschland zusammen.
Herausgeber sind der Deutsche Wetterdienst und der Extremwetterkongress.

Titel-Cover des Faktenpapiers: Was wir 2022 über das Extremwetter in Deutschland wissen (Quelle DWD/Extremwetterkongress)
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Die Autoren und Herausgeber sehen in Folge der globalen Erwärmung starke Veränderungen bei extremen Wetterereignissen. Dabei kommt es sowohl zu regionalen Verlagerungen, in deren Folge extreme Wetterereignisse in Gebieten auftreten, in denen diese bisher nicht aufgetreten sind. Ebenso kommt es innerhalb von Regionen - wie Deutschland - zu einer Zunahme von extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen und eine Abnahme anderer extremer Wetter-ereignisse wie beispielweise strenge Fröste. Die Autoren und Herausgeber bewerten die Entwicklung im Bereich der Temperaturen übereinstimmend als eindeutig und wissenschaftlich abgesichert sowie in den Folgen als sehr gravierend. Im Bereich der Niederschläge und der Winde sind die Aussagen differenzierter und weniger eindeutig. In Folge der rasch fortschreitenden Erwärmung des Klimasystems gibt es inzwischen eine deutliche Zunahme extrem hoher Temperaturen, in einigen Gegenden Deutschlands sind langanhaltende Phasen mit Tageshöchsttemperaturen von 30 Grad Celsius und darüber ein neues Phänomen. Es ist davon auszugehen, dass sich die globale Erwärmung mit den hier beschriebenen Auswirkungen in den kommenden Dekaden fortsetzen und damit verschärfen wird.

2022 verzeichnete Deutschland den sonnenscheinreichsten, drittwärmsten und fünft-trockensten Sommer in den Aufzeichnungen des DWD. Mehrere intensive Hitzewellen führten europaweit zu neuen Temperaturrekorden, am 20. Juli wurden in Deutschland an vier DWD-Stationen Temperaturen von 40 °C und mehr registriert.

Die langanhaltenden sehr warmen und sehr trockenen Verhältnisse im Sommer 2022 hatten in Deutschland und vielen Bereichen Mittel- und Südeuropas gravierende Auswirkungen unter anderem auf die Land- und Forstwirtschaft sowie eine Vielzahl an Waldbränden, auf die Flusspegel und damit die Binnenschifffahrt, die Grundwasserneubildung und allgemein die Wasserverfügbarkeit, aber auch auf viele weitere gesellschaftliche und ökonomische Bereiche, wie zum Beispiel menschliche Gesundheit, Energie und Verkehr.